Juhu, ich freue mich sehr, denn mein Portfolio erstrahlt nun in neuem Gewand!
Es ist jetzt seit vorletztem Sonntag online und ich habe etwas länger überlegt, ob ich nur kurz einen Post schreibe, der das neue Design lediglich in drei Sätzen bekundet oder ob ich ausführlicher beschreibe, was in den letzten Monaten abgelaufen ist und wie es nun zu diesem Stand der Dinge gekommen ist. Und weil ich vor allem die Gesprächsrunden im Designstudium mochte, in denen jeder ganz viel Zeit mitbringt und wo sich bis ins kleinste Detailfitzelchen und über jede auch nicht direkt involvierte aber doch wichtige Hintergrundinformation ausgelassen wurde, habe ich mich für zweiteres entschieden.
_ WIE LANG UND WANN Es ging Anfang September los, als ich mich an den Entwurf für ein Redesign setzte. Die Entwurfsphase war ziemlich kurz, vielleicht 3 Stunden an 3-4 Tagen. Das zog sich nicht über den ganzen Monat, sondern über wenige Tage. So gesehen stand also auch der Entwurf Anfang September schon fest. Für ein Projekt, das ich nur für mich selbst mache und was nicht unbedingt nötig gewesen wäre, ist das für meine Verhältnisse sehr sehr schnell. Eigentlich tauche ich bei eigenen entbehrlichen Projekten völlig ab und verfranse mich am liebsten an kleinsten Details und beginne immer und immer wieder von vorne. Ich dehne sie bis in gefühlte Unendlichkeit, weil gerade in der Entwurfsphase so viele verschiedene Ansätze entstehen, die mich auch in anderen und zukünftigen Projekten weiterbringen.
_ HEADER Schon im vorherigen Design saß der NOE-Schriftzug nicht mittig im Header. Damit ist es aber auch das einzige unzentrierte Gestaltungselement in diesem Design. Für mich ist das Zentrieren von Elementen im Layout, egal ob digital oder print, die einfache Lösung. Das ist nicht schlecht – es wirkt minimalistisch und es macht sich vor allem digital immer gut. Es bleibt in jeder Situation perfekt positioniert, was es für Web-Layouts natürlich besonders nützlich macht. Es ist leicht händelbar und wirft keine Fragen auf.
Für mein Portfolio wollte ich aber etwas anderes. Etwas, das sich nicht unbemerkt und fraglos einreiht. Etwas, das Spannung erzeugt. Wie in Stein gemeißelt, aber auch leicht und tanzend. Etwas, das bei verschiedensten Bildschirmauflösungen und Browsergrößen trotzdem die Verbindung zueinander aufrecht erhält. Aber vor allem soll der Header das Layout, den Rahmen, die Bühne, für den Inhalt präsentieren. Und der geht von der einen Seite bis zur anderen Seite, anstatt von der Mitte bis in eine nichtdefinierte Weite auszustrahlen. – Also gestaltete ich den Header, wie auf der Log-Seite zu sehen, vorerst komplett ohne Hintergrundbild. So pur ist er meiner Meinung nach immer noch am stärksten. Aber die Hintergrundbilder bieten auch eine schöne Abwechslung. Ich finde es spannend, wie sich der Header mit jedem neuen Bild wieder verändert. Text-Elemente, Links, Icons verschwinden und tauchen im nächsten Bild wieder auf. Das mag ich. Manchmal muss ich Lösungen finden, wenn es nicht passt. Manchmal gibt es keine und dann ist das so. Für hier ist es genau richtig, woanders würde das gar nicht funktionieren.
_ CONTENT Gleich in den ersten Entwürfen hatte ich diese langen, schmalen Textblöcke im Layout. Und dann probierte ich es doch noch mal „klassischer“: breiter, noch breiter, wieder weniger breit, mittelbreit, etwas breiter als mittelbreit. Aber das war es einfach nicht, so wollte ich es nicht. Es mussten diese langen, schmalen Teile sein. Egal, wie schlecht die Schrift im Browser umbricht. Egal, wie wenig Einfluss man darauf nehmen kann. Egal, wie das aufgenommen werden könnte in den doch sehr festgefahrenen Ansichten, wie Webdesign auszusehen hat, um gut / funktional / benutzerfreundlich zu sein.
Im Nachhinein war das die Entscheidung, die die Entwürfe am weitesten voranbrachte. Gemäß dem Motto „Wenn ich das schon so mache, dann kann (/muss) ich auch …“. Dann wird auch der Footer so und geht nicht über die volle Breite. Dann wird auch die Übersicht der Arbeiten im Portfolio so und reiht sich nicht „klassisch“ in Reih und Glied ein. Dann wird das Impressum so und damit plötzlich zu einer echten Vorzeigeseite.
_ DIE UMSETZUNG Es ist egal, wie lange man sich egal wie viele Gedanken macht und wie überzeugt man von dem ganzen Vorhaben ist, am Ende ist die Umsetzung im digitalen Bereich stark abhängig von einem Entwickler. Und wenn es dann noch so ein Projekt ist, das nicht in einen fertigen Raster passt und das für jede Seite wieder ganz eigene neue Herausforderungen bereithält, braucht man einen ganz speziellen Typ Entwickler. So einen, der nicht „Ne, das geht nicht.“, sondern „Lass mich darüber nachdenken.“ sagt. Einen, der offen ist für Ideen, die sich nicht von Anfang an direkt erschließen. Einen, der sich einbringt und mit dem man gemeinsam auf neue Ideen kommt. Und ich weiß, ich kann mich sehr glücklich schätzen, denn genau so ein Typ Entwickler ist Philipp. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, wenn es so gut passt und ist gleichzeitig so wichtig, damit dann genau das rübergebracht wird, was man sich in den Entwürfen vorgestellt hat.
_ WAS FEHLT NOCH & WIE GEHTS WEITER Es fehlen wieder mal ein paar Projekte im Portfolio, die eigentlich vorher schon mal aufgeführt waren. Der Slider auf einigen Portfolio-Seiten ist ziemlich geschrottet und muss erst mal gewartet werden. Englische Texte fehlen an allen möglichen Stellen. Die Links und Icons geben noch nicht so richtig und vor allem nicht immer Feedback. Und so weiter und so fort. Aber eins nach dem anderen. Es gibt da ja noch diesen Fulltime Job und dann arbeiten wir auch noch weiterhin fleißig an albumup. – Und watched.li ist ebenfalls wieder nach ganz oben in der Prioritäten-Liste gerutscht. – Und ich möchte auch unbedingt wieder ein paar Tage mit fleckigen schwarz getuschten Händen beenden.
Und in vier Monaten ist das Portfolio dann vielleicht irgendwann soweit gefüllt, dass zumindest alles Offensichtliche nicht mehr fehlt. Oder in sechs. Oder zwölf. – Mit das Beste ist ja, dass es nicht wirklich wichtig ist.